Protokoll des JIM – Seminars in Großholzhausen
vom 23.03 – 25.03.2001

 

Zu Beginn des Seminars wurde ein Einleitungs- und Kennenlernspiel gespielt. Es wurden acht Merkmale wie z.B.: "Lieblingsessen", "Lieblingsspielzeug aus der Kindheit", "liebstes Ferienziel" etc. vorgeschlagen, von denen jeder 5 nennen sollte, wobei er bei einem log. Aufgabe der Gruppe war es sich auf das gelogenen Merkmal zu einigen. Bei diesem Spiel stellte sich heraus, dass sich die Gruppe sehr gut kennt.

Als erste Arbeitseinheit sollten die JIM´is sich ihrer Sozialstruktur bewußt werden.

Die Aufgabe bestand darin, sich um einen Tisch, welcher das Stellwerk representierte, zu formieren, so dass man erkennen konnte wie nah oder weit weg sich der einzelne zum Stellwerk/dortige Freunde sah.

Das Ergebnis wurde anschließend auf eine Wandzeitung übertragen. Bei diesem Soziogramm wurde gut deutlich, dass sich fast alle eng verbunden mit der Einrichtung einstufen. Bei dieser engen Besetzung der Mitglieder und Besucher stellte sich die Frage wie diese Konstellation wohl auf Außenstehende wirken muß? Durch vermeiden von "Insidergeschichten" vor Außenstehenden und durch ein verbessertes achten auf Umgangsformen soll es Neuen einfacherer gemacht werde den Zugang zu finden.

Wie fand/findet man Zugang zu den JIM´is?

durch Mitarbeit

Seminare

über ältere JIM´is

Beziehungen zur organisierenden Elite

Generell ist bei der Gewinnung des Zugangs und der Anerkennung zwischen Mädchen und Jungen zu unterscheiden. Für Jungen sei es besonders leicht in der Gruppe akzeptiert zu werden wenn man besonders gut kickern könne oder auch technisches Verständnis beim aufbauen zeige. Bei Mädchen dagegen sei es hilfreich aufzuräumen oder zum Fan-Club der älteren jungen zu gehören.

Die zweite Aufgabe bestand darin eine ähnliche Wandzeitung zu erstellen; hier jedoch sollte das Verhältnis zur Jugendinitiative Mangfalltal dargestellt werden. (Unterschied Stellwerk – JIM: Stellwerk als Jugendtreff; die Jugendinitiative als Träger des Stellwerks.)

Es ergab sich ein ähnliches Bild. Die VS-Mitglieder platzierten sich in die Mitte, die meisten anderen Teilnehmer sahen sich eng verbunden. Welche Kandidaten für die nächsten Vorstandswahlen in Frage kommen, ist hier gut deutlich geworden. Im Anschluß wurden Gründe gesammelt warum sich so wenige Personen für ein Amt des Vorsitz bewerben:

- zu stressig

- wenig Erfahrungen

- zu viel Verantwortung

- Festlegung auf ein Jahr

- abhängig vom Vorstandsteam

- zu hohe Erwartungen

 

Zum Abschluß wurden Rückmeldungen in Form eines Blitzlichtes gesammelt.

 

Am nächsten Vormittag wurde das Spiel "Burgfräulein" gespielt. Dabei ist es nach dem Prinzip des "Knobelns" Aufgabe sich in der Gruppe auf eines der drei Symbole "Burgfräulein", "Ritter" oder "Drache" zu einigen und im Anschluß die Figur darzustellen.

Durch einen originellen Joker, in Form einer Atombombe, wurde das Spiel frühzeitig beendet.

Die folgende Einheit wurde dazu verwendet den Teilnehmern des Seminars die Arbeit der Vorstände zu verdeutlichen. Hierzu wurden fünf Gruppen gebildet welche, unter Anleitung einzelner Vorstandsmitglieder, die Aufgabenbereiche dieser sammelten. Weiter sollten Punkte gefunden werden welche aufzeigten was einem ein solches Amt überhaupt bringt. Nach 45. min Arbeitszeit wurden die Ergebnisse im Plenum vorgetragen. Im Anschluß hatte jeder drei Bewertungspunkte pro VS-Amt um die índividuelle Priorität zu kennzeichnen. Folgende Aufgaben wurden als besonders wichtig eingestuft.

 

Vorsitzende:

Engagement

Kontaktpflege mit der Polizei, Stadt und Nachbarschaft

Vorbildfunktion

Nachwuchsgewinnung

 

Stellvertretender Vorsitz:

- Einspringen für Vorstand

Ansprechpartner bei Konfliktsituationen

Treffen mit der Polizei, Bürgermeister...

Bands bekochen

 

Kassier

Verwaltung der Finanzen

sehr gewissenhaft arbeiten

Vorstand über Finanzen auf dem laufenden zu halten

 

Beisitzer

Verantwortung übernehmen

Rückendeckung des Vorsitz

Spezielle Aufgabenbereiche (Projekte)

Mitspracherecht bei Entscheidungen

 

Was bringt das?

soziale Anerkennung

Schlüsselgewalt

Gefordert sein

Zweite Familie

Neue Leute kennenlernen

Bestätigung (nach Party)

Motivation (nach eigenen Interessen eine Party/Konzert mitgestalten)

Organisatorische Fähigkeiten entwickeln

Man fühlt sich akzeptiert und heimisch

Sinnvolle Freizeitgestaltung

Kennenlernen von Interessanten/wichtigen Personen

Baut Selbstbewußtsein auf wenn man lernt sich durchzusetzen

Lernen mit Finanzen umzugehen

Unter Berücksichtigung dieser Aufgaben wurden am Nachmittag die grundsätzlichen (eigentlichen) Aufgaben der VS-Mitglider erabeitet:

 

 

Zusammengefaßte Aufgaben des 1. und 2. Vorsitzes:

- Gesamtverantwortung wahrnehmen

rechtliche Seite

Sorge tragen, dass der Betrieb läuft

 

Rahmenbedingungen schaffen

Delegation

Koordination

VS & Mitglieder zur Mitarbeit motivieren

Perspektiven entwikeln

Mitgliederverwaltung

 

Zusammengefaßte Aufgaben des Stellvertretenden Vorsitzenden:

sich informieren

eigene feste Aufgabe

z.B.: Öffentlichkeitsarbeit

o. Homepage

o. Organisation von Veranstaltungen

 

Zusammengefaßte Aufgaben des Kassier:

Kassenführung

Abwicklung Finanzamt

Für aktuelle Kasse Wechselgeld besorgen

Finanzplanung/- Übersicht

Mitgliederverwaltung

 

Zusammengefaßte Aufgaben der Beisitzer:

Chronik schreiben

Protokollführung

Organisation von Veranstaltungen (Teilbereiche)

Einkauf

Es stellte sich heraus, dass die vom 1. und 2. Vorsitzenden zu schaffenden Rahmenbedingungen besonders wichtig für ein reibungsloses Ablaufen sind. Auch könnten diese zu optimierenden Bedingungen ein zusätzlicher Grund für eine evtl. Kanditatur sein. Wieder in Arbeitskreisen, welche sich ebenfalls nach Art des VS-Amts einteilten, wurden mögliche ideale Rahmenbedingungen erarbeitet. Im Anschluß wurden die angefertigten Wandzeitungen dem Plenum erläutert.

 

 

Rahmenbedingungen für 1. & 2. Vorsitzenden:

gute Zusammenarbeit Vorstandsintern (eine Wellenlänge, Kommunikations- &

Kritikfähigkreit)

gut vorbereitete Sitzungen

gute Zusammenarbeit der restlichen JIM-Mitgliedern

monatliche Reflexion

Akzeptanz von Seiten der Besucher (Rückmeldungen einholen)

Gutes Verhältnis zur Stadt, Polizei & Nachbarn

Zuverlässigkeit vom gesamten Vorstandsteam

Zeit und Wissen

 

Rahmenbedingungen für Beisitzer:

für ausreichende Lebensmittelvorräte sorgen

jedem Beisitzer einen eigenen Aufgabenbereich zu ordnen

z.B.: Thekenbereich

o. Technik

o. Bandbetreuung

o. Raumpflege und Renovierung

(besonders über diesen Punkt wurde diskutiert; über eine bestimmte Aufgabenverteilung sei in der Tat nachzudenken, denn so könne die Gewichtung der Verantwortung etwas verteilt werden und das Amt der Vorsitzenden attraktiver gemacht werden.)

Vorrausetzungen: Zeit, Lust, Engagement, Verantwortung übernehmen können

Entlastung des Vorstandes

 

Rahmenbedingungen für den Kassenführer:

Muß sich auf andere verlassen können

Thekendienst (Buchführung...)

Quittungen (Pünktlichkeit, Überschaubarkeit)

Absprache bei Einkäufen

Rechtzeitigkeit der Beitragszahlungen

Rückmeldungen über Mitgliedschaft

einheitliches System für das Kassenbuch an der Theke

ordentliche Einführung des neuen Kassiers

Am Abend wurde noch über "Konflikte" und "Homepage" gesprochen.

 

Zur Öffentlichkeitsarbeit wurden Lösungsansätze des vergangenen Seminars überprüft. Die meisten Punkte wurden im letzten Jahr auch umgesetzt.

Ergänzend soll versucht werden, Flyer noch besser zu verteilen, Anzeigen im "Ludwig" zu schalten, und die Presse zu Infoabenden einzuladen.

Das Mauerspiel:

Hierzu wurde eine Schnurr gespannt (höhe ca. 2m) welche das obere Ende einer Mauer symbolisierte. Die Seminarteilnehmer sollten nun versuchen durch Teamarbeit alle Personen von der einen Seite auf die andere zu schaffen. (Hilfsmittel: Polster und Kissen) Nach und nach wurde eine effektive Technik entwickelt wie die JIM´is über die Mauer zu heben sind.

Der Tag wurde mit einem Blitzlicht beendet.

 

Die letzte Einheit stand unter der Überschrift Organisation-Planung-Realisierung. Die bevorstehenden Kulturtage sollten vorbereitet werden.

Zuerst wurden die einzelnen Veranstaltungen wie "Movie-Abend", "Studio ´54 Party", "Kleinkunstabend" und "Klassikabend" gesammelt und verantwortliche Personen benannt.

Eine Stunde hatten die Teilnehmer Zeit sich ein Konzept zu überlegen wie sie die einzelnen Veranstaltungen durchführen wollen.

Es wurden Wandzeitungen in Form von Tabellen angefertigt, unter den Gesichtspunkten: "Was macht Wer, mit Wem, mit welchen Mitteln, bis Wann?" Im Anschluß wurden die erarbeiteten Ergebnisse vorgetragen.

 

Das Resümee des Seminars wurde mit Hilfe eines Auswertungsbogens gezogen. Das Resümee viel insgesamt sehr positiv aus.